Kategorie: Kapital und Arbeit

Postprivatisierung stoppen und rückgängig machen!

Die Manager der Deutsche Post wollen mit einem „Gemeinschaftsbetrieb“ die Billigtochter Delivery stutzen und Doppelstrukturen abbauen. Doch die erheblichen Lohndifferenzen sollen bleiben.


Der privatisierte Konzern Deutsche Post DHL steht vor einer neuen größeren Umstrukturierung. Offenbar soll die 2015 eingeleitete Ausgründung der Billigtochter Delivery GmbH über einen „Gemeinschaftsbetrieb“ wieder ein Stück weit zurückgeschraubt werden.

Während bislang bundesweit noch etwa 40.000 Beschäftigte beim Mutterkonzern in der Zustellung von Paketen und Briefen arbeiten, sind in den 46 regionalen Delivery-Stützpunkten etwa 10.000 Beschäftigte überwiegend als Paketfahrer im Einsatz. Viele von ihnen waren zuvor in befristeten Arbeitsverträgen beim Mutterkonzern beschäftigt und wurden mit der Aussicht auf eine unbefristete Anstellung in die Billigtochter gelockt. Dort werden sie im Gegensatz zu den dienstälteren Postlern nicht nach dem Post-Haustarif, sondern nach den deutlich niedrigeren regionalen Tarifen für die Speditions- und Logistikbranche entlohnt. So kommen sie in Gegensatz zu den angestammten Postbeschäftigten etwa nicht in den Genuss von Altersteilzeit, Betriebsrente oder vermögenswirksamen Leistungen. Das fördert Unzufriedenheit und einen hohen Personaldurchlauf bei der Delivery GmbH.

Offensichtlich hat sich das Nebeneinander von zwei verschiedenen Betrieben und Verwaltungshierarchien für die Zustellung auch aus Managersicht als kostspielig und problematisch erwiesen. Der Druck auf die Arbeitsbedingungen nimmt stetig zu. Damit einher gehen zunehmende Beschwerden über Qualitätsmängel bei der Zustellung. Immer mehr gelbe Briefkästen werden nur noch am Vormittag geleert, selbst die angegebenen Leerungszeiten werden nicht immer eingehalten.

Nun versprechen sich die Postmanager von der teilweisen Rückholung der Delivery GmbH und Bildung eines Gemeinschaftsbetriebes für die Paketzustellung offenbar mehr Effizienz. Dies verheißt eine neue Etappe auf dem Zickzackkurs, der seit der Privatisierung der alten Bundespost Beschäftigten und Kunden das Leben immer schwerer macht.

Lenin bezeichnete einst die Deutsche Reichspost als Vorbild einer gut funktionierenden Planwirtschaft. Davon ist die heutige Aktionärspost Lichtjahre entfernt. Der Unzuverlässigkeit ist aber allein mit dem Angedachten „Gemeinschaftsbetrieb“ nicht beizukommen. Guter Service ist mit einer gespaltenen Belegschaft und Lohngefälle unmöglich. Allen für die Post in prekären Jobs und Subunternehmen tätigen Menschen muss unbefristete Arbeit nach Haustarif angeboten werden. Die Postprivatisierung muss rückgängig gemacht werden. Der gesamte Logistikbereich ist Daseinsvorsorge. Er gehört in öffentliche Hand und unter demokratische Kontrolle der Beschäftigten.

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