Kategorie: DIE LINKE

Spanischer Frühling - die Demokratiebewegung erreicht Europa

Zu diesem Thema lud am vergangenen Montag die Partei Die Linke in das Georg-Buch-Haus in Wiesbaden ein. Rund fünfundzwanzig Interessierte jeglichen Alters folgten der Einladung und kamen, um den Vortrag des spanischen Genossen Miguel Angel Sánchez Arvelo der Vereinigten Linken Spaniens anzuhören und über die Perspektiven der Bewegung zu diskutieren.




Sánchez Arvelo gab zuerst einen kurzen Abriss der Ereignisse der letzten Wochen in Spanien. Er referierte darüber wie 150.000 SpanierInnen am 15. Mai (daher der Name der Bewegung 15M/15. Mai) unter dem Motto „echte Demokratie jetzt“ auf die Straße gingen und demonstrierten. Daraus entstand eine Protestbewegung, die sich von den staatlichen Repressionen nicht einschüchtern ließ. Eher im Gegenteil: das z.T. brutale Vorgehen der Polizei gegen die DemonstrantInnen und das verhängte Demonstrationsverbot für das Wahlwochenende stärkte und radikalisierte sie. Die Bewegung besetzte nach arabischem Vorbild zentrale Plätze und bildete Protestcamps.

Sánchez Arvelo zeigte auf, welche Komponenten zu diesem Protest führten, er benutzte dafür das Bild vieler kleiner Flüsse, die zusammen auf einen großen, reißenden Strom anschwollen. Dabei erfuhren die ZuhörerInnen, dass die Arbeitslosigkeit in Spanien so hoch ist, dass sie acht Millionen Arbeitslosen in Deutschland entsprechen würde. Sehr viele junge, sehr gut ausgebildete Menschen finden keine Arbeit, keine Wohnung und sind im besten Fall gezwungen, bei ihren Eltern unter zu kommen. Gleichzeitig stehen viele Wohnungen leer und die PolitikerInnen verabschieden unsoziale Sparmaßnahmen, die voll auf Kosten der ArbeiterInnenklasse umgesetzt werden.

Sánchez Arvelo gelang es sehr gut, die BesucherInnen mit dem Gesagten zu fesseln; er referierte sehr anschaulich und charismatisch. Aus dem beeindruckenden und berührenden politischen Manifest der Bewegung zitierte er einige Punkte, unter anderem wofür genau sich die Bewegung einsetzt und welche Rechte sie für die Menschen proklamiert, wie z.B. das Recht auf Gesundheit, Arbeit, Wohnung, Bildung und politische Teilhabe. Besonders das Vortragen der letzten Aussagen des Manifestes wirkte sehr ansteckend, in dem der Glaube an die Macht zur Veränderung erklärt wird und jedeR aufgefordert wird, sich anzuschließen und auf die Straße zu gehen.

In der abschließenden lebhaften Diskussion wurden einige Aspekte noch genauer beleuchtet und die Frage nach der Möglichkeit ähnlicher Entwicklungen in Deutschland aufgeworfen. Dazu wies eine Teilnehmerin darauf hin, dass Deutschland in diesem Punkt etwas Entwicklungshilfe von Spanien gebrauchen könnte.

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