Kategorie: Veranstaltungen

Karl-Marx-Seminar 2023

Am 25. und 26. November findet wieder unser selbstorganisiertes Karl-Marx-Seminar in Berlin statt. Im Mittelpunkt wird die Deutsche Revolution von 1918 bis 1923 stehen. Damals hatte die deutsche Arbeiterklasse die Chance, den Kapitalismus zu stürzen.


Die russische Arbeiterklasse machte es 1917 vor. Gemeinsam hätten sie die Grundlagen für die sozialistische Weltrevolution legen können. Doch dieser Versuch scheiterte an den Fehlern der politischen Führung der Arbeiterbewegung zu dieser Zeit.
In 14 Vorträgen mit anschließenden Diskussionen werden wir aus diesen Fehlern sowie aus den Erfolgen dieser Klassenkämpfe lernen. Wir werden uns die Ideen von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht aneignen, über die Arbeitereinheitsfront diskutieren und die Frage klären, warum der Faschismus 1933 in Deutschland an die Macht gelangen konnte. 
Mit diesem Seminar wollen wir die zentralen Lehren aus der historischen Periode von 1914 bis 1933 ziehen, um uns für den heutigen Kampf gegen den Kapitalismus, seine Krisen und Kriege, gegen Reaktion und Faschismus zu wappnen.
Das Seminar soll eine neue Generation von Revolutionären und Klassenkämpfern für die revolutionäre Geschichte unserer Klasse sowie für die Ideen des Marxismus inspirieren. Die Jugend politisiert sich heute besonders stark. Sie soll sich aktiv in die Arbeiterbewegung einbringen, um den Sozialismus noch zu unserer Lebzeit zu erkämpfen!

Unser Karl-Marx-Seminar ist die perfekte Gelegenheit, unsere Ideen kennenzulernen und zu vertiefen. Kommt vorbei (Schlafplätze können wir anbieten), diskutiert mit und unterstütz uns im Aufbau einer revolutionären marxistischen Strömung in der deutschen Arbeiterbewegung und Jugend.

 

HIER GEHT ES ZU DEN TICKETS

 

Zeitplan

Samstag, 25.11.

Uhrzeit

Thema

Form

08:30 – 09:30

Einlass

09:30 – 10:00

Begrüßung

Plenum

10:00 – 13:00

Deutschland 1918 - 1933: Sozialismus oder Barbarei!

Plenum

13:00 – 15:00

Mittagspause

15:00 – 16:30

1. Weltkrieg: Der Hauptfeind steht im eigenen Land!

Workshop 1

15:00 – 16:30

Revolution 1918: Wer übernimmt die Macht?

Workshop 1

15:00 – 16:30

Räterepublik: Auch Bayern kann Revolution!

Workshop 1

15:00 – 16:30

Rosa Luxemburg: Verteidigerin des Marxismus

Workshop 1

16:30 – 17:00

Pause

17:00 – 18:30

Clara Zetkin: Frauenbefreiung und Revolution

Workshop 2

17:00 – 18:30

Kapp-Putsch vereitelt und trotzdem verloren

Workshop 2

17:00 – 18:30

1923: Deutscher Oktober abgesagt

Workshop 2

17:00 – 18:30

Kommunisten kämpfen in den Gewerkschaften

Workshop 2

18:30 – 18:45

Pause

18:45 – 20:00

Spendensammlung

Plenum

20:00 – 23:00

Abendessen & Abendprogramm

Plenum

Sonntag, 26.11.

Uhrzeit

Thema

Form

09:00 – 09:30

Einlass

09:30 – 11:00

Thüringen und Sachsen: Was ist eine Arbeiterregierung?

Workshop 3

09:30 – 11:00

Wie wir kämpfen: Einheitsfront statt Linksradikalismus!

Workshop 3

09:30 – 11:00

Gegen Stalin und Hitler: Linke Opposition in der KPD

Workshop 3

09:30 – 11:00

Faschismus: Wie hätten Kommunisten ihn verhindern können!

Workshop 3

11:00 – 11:30

Pause

11:30 – 13:00

Ist Revolution in Deutschland auch heute noch möglich?

Plenum

13:00 – 13:30

Abschluss und Verabschiedung

Ab 13:30

Ausklingen des Seminars

 

 

 

Programm 
 

Deutschland 1918–1933: Sozialismus oder Barbarei!

Auftaktveranstaltung: Die bis dato tiefste Krise des Kapitalismus eröffnete eine Phase der sozialistischen Weltrevolution – Angefangen mit der erfolgreichen Revolution 1917 in Russland. Im Deutschen Reich war die Novemberrevolution 1918 zwar nicht erfolgreich, aber ihr folgten härteste Klassenkämpfe, der Widerstreit von Revolution und Konterrevolution sowie mehrere Möglichkeiten für die Arbeiterklasse die Macht zu übernehmen. In die deutsche Revolution war das Schicksal der Weltrevolution tief verwoben. Ihr scheitern bereitet der stalinistischen Degeneration der Sowjetunion den Weg und andererseits dem konterrevolutionären Höhepunkt in Deutschland: dem Faschismus. Wer das 20. Jh. verstehen und das 21. Jh. verändern will, muss die Epoche von 1918 bis 1933 studieren.
 

1. Weltkrieg: Der Hauptfeind steht im eigenen Land!

Lenin erklärte, dass der Imperialismus, das höchste Stadium des Kapitalismus ist. In dieser Phase beginnt das kapitalistische System von innen zu verrotten, was 1914 seinen tiefsten Ausdruck im Ersten Weltkrieg fand. Der Weltkrieg spitzte alle Widersprüche der kapitalistischen Klassengesellschaft zu und legte die Klasseninteressen aller politischen Strömungen und Parteien offen. In der Arbeiterbewegung kam es zu einer tiefen Krise: Der Reformismus zeigte sich von seiner reaktionärsten Seite: Die Führung der SPD und der freien Gewerkschaften stellte sich hinter die eigene Kapitalistenklasse und befürwortete den Krieg. Die Marxisten und Revolutionäre begannen sich um Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht zu organisieren. Ihre Parole gegen das imperialistische Menschenschlachten war: Der Hauptfeind steht im eigenen Land! Die Novemberrevolution 1918 beendete den Weltkrieg und gab der sozialistischen Weltrevolution einen enormen Anstoß.

Revolution 1918: Wer übernimmt die Macht?

Im November 1918 meuterten die Kieler Matrosen und entflammten die Revolution im Deutschen Reich. Die Arbeiter, Soldaten und Bauern begannen damit ihre politische Macht in den Räten zu bündeln und stellten der bürgerlichen Staatsmaschinerie ihre eigene Staatsmacht gegenüber. Eine Phase der Doppelherrschaft war eröffnet. Die Frage war wer setzt sich durch: der bürgerliche Unterdrückerstaat oder die Arbeiterdemokratie. In diesem Machtkampf spielten die Führer der SPD und die USPD eine fatale Rolle. Die Arbeiterklasse hatte die Macht in ihren Händen, doch sie orientierte sich noch auf ihre traditionellen Massenorganisationen, denn die KPD war erst im Sturm der Revolution gegründet worden. In dieser Situation setzten die SPD und USPD alles daran, die sozialistische Revolution auszubremsen und die bürgerliche Klassenherrschaft zu retten. 

Münchener Räterepublik: Auch Bayern kann Revolution!

Bayern, das als Hort der Reaktion gilt, hat auch eine revolutionäre Geschichte. Im Frühjahr 1919 schaffte es die Arbeiterklasse in Bayern de Macht zu übernehmen und eine Räterepublik zu errichten. Während ihres Bestehens hatte sie nicht nur mit offenen konterrevolutionären Angriffen zu kämpfen, sondern auch mit ihrer eigenen Unerfahrenheit. In mehreren Anläufen versuchte die Arbeiterklasse ihre Macht durchzusetzen und beförderte dabei sogar die KPD an die Spitze der Republik. Ja, kurzweilig regierten sogar die Kommunisten in Bayern! Lenin richtete eine Grußadresse an die deutschen Kommunisten, welche noch heute ein wichtiger Wegweiser dafür ist, wie die Kommunisten die Rätemacht durchsetzen, ausweiten und sichern können.

Rosa Luxemburg: Verteidigerin des Marxismus

Rosa Luxemburg ist eine der schillerndsten Persönlichkeiten der revolutionären Arbeiterbewegung. Doch ihrem Leben und Wirken wurde nach ihrem Tod viel unrecht getan. Ihre Ideen wurden von Reformisten, Stalinisten und sogenannten Luxemburgisten verdreht und entstellt. Es gilt mit den Mythen aufzuräumen und die wirklichen Ideen dieser herausragenden revolutionären Marxistin zu studieren, um aus ihren Errungenschaften und auch Schwächen für den Kampf heute zu lernen. Vor allem müssen wir uns ihre unnachgiebige Verteidigung des Marxismus gegen den Revisionismus zum Vorbild nehmen.

Clara Zetkin: Frauenbefreiung und Revolution

Clara Zetkin war eine herausragende Revolutionärin und Anführerin der proletarischen Frauenbewegung: „Die Emanzipation der Frau wie die des ganzen Menschengeschlechtes wird ausschließlich das Werk der Emanzipation der Arbeit vom Kapital sein. Nur in der sozialistischen Gesellschaft werden die Frauen wie die Arbeitet in den Vollbesitz ihrer Rechte gelangen.“ Sie stellte heraus, dass ein internationaler gemeinsamer Kampf der arbeitenden Frauen mit den Männern ihrer Klasse gegen die Klasse der Kapitalisten und die gesamte kapitalistische Gesellschaft nötig ist. Die Deutsche Revolution wie auch die Russische 1917 gaben diesem Kampf einen Anstoß, denn sie wurden maßgeblich von Frauen getragen.
 

Kapp-Putsch vereitelt und trotzdem verloren

Zu Beginn des Jahres 1920 fühlten sich Teile der herrschenden Klasse – Industrielle, Bänker und Generäle – wieder stark genug, um mit der Arbeiterklasse, ihrem revolutionären Aufstreben in der Novemberrevolution sowie mit ihren revolutionären Errungenschaften, endgültig abzurechnen. Dieser reaktionäre Putschversuch wurde von der Arbeiterklasse durch den bis dahin größten Generalstreik der Geschichte vereitelt. Die Macht lag erneut in den Händen der Arbeiterklasse, sie radikalisierte sich stark nach links, die Möglichkeit den Kapitalismus abzuschaffen war gegeben. Warum das trotzdem nicht geschah, erfährst du hier!

1923: Deutscher Oktober abgesagt

1923 wurde zum Schicksalsjahr der deutschen und der Weltrevolution. Hyperinflation, imperialistische Konfrontation, Krisenregierung, schrecklichste Massenverarmung und gleichzeitig obszöne Bereicherung des Kapitals. Die 1918 losgetretene revolutionäre Welle in Deutschland erreichte ihren Höhepunkt, die Arbeiterklasse war mehrheitlich auf Seiten der KPD. Eine erfolgreiche sozialistische Revolution bahnte sich an, sie musste nur rechtzeitig vorbereitet werden. Die KPD-Zentrale und die Führung der Kommunistischen Internationale stritten, waren sich uneinig, ließen Zeit verstreichen. In einer revolutionären Situation können 24 Stunden den Lauf der Geschichte fundamental ändern – plötzlich kann das Handeln einer Handvoll Individuen die Geschichte der Menschheit beeinflussen. Das Scheitern des deutschen Oktobers stärkte die konterrevolutionären Kräfte in Russland und gab der Entwicklung des Stalinismus einen Auftrieb.

Kommunisten kämpfen in den Gewerkschaften

Gewerkschaften sind die grundlegenden Klassenorganisationen der Arbeiterinnen und Arbeiter. Hier organisieren sie ihre kollektive Macht und stellen sie der Herrschaft des Kapitals entgegen. Doch der tägliche Kampf um höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen übt einen enormen Anpassungsdruck auf die Führung den Apparat der Gewerkschaften aus. Der Reformismus ist dort besonders beheimatet und übt seinen Einfluss auf die Arbeiterklasse aus. Gleichzeitig sind kämpfende Gewerkschaften auch wachsende Gewerkschaften, deshlab können Kommunisten diese Massenorganisationen nicht links liegen lassen. Im Gegenteil, sie müssen für ein sozialistisches Programm und eine revolutionäre Führung in den Gewerkschaften kämpfen. Aus den Jahren 1914 bis 1933 können wir entscheidende Lehren ziehen, insbesondere mit Blick auf die Erfolge und Fehler der KPD in dieser Zeit.

Thüringen und Sachsen: Was ist eine Arbeiterregierung?

Im Sommer 1923 musste der Aufstand vorbereitet werden, um den Kapitalismus zu stürzen: Die Arbeiterklasse musste bewaffnet und für den Kampf mobilisiert werden, sie musste sich in den Fabriken um revolutionäre Zellen organisieren und die Kontrolle über die Produktion übernehmen, den Aufstand aufs ganze Land ausweiten, die Konterrevolution besiegen und die Sabotage durch die reaktionären bürgerlichen Kräfte verhindern. Die Kommunisten mussten in die Offensive. Eine Chance, diese Vorbereitungen in Gang zu setzen, war der Eintritt der KPD in die Landesregierungen in Sachsen und Thüringen. Wie sie diese Arbeiterregierungen hätten nutzen müssen und was sie versäumt haben, um den Aufstand erfolgreich durchzuführen, das erfährst du hier.

Wie wir kämpfen: Einheitsfront statt Linksradikalismus!

Der Druck der Klassengesellschaft auf den Organisationen der Arbeiterklasse wiegt schwer. Daraus resultieren zwei politische Abweichungen von einer korrekten marxistischen Herangehensweise an den Klassenkampf: der Opportunismus und der linke Radikalismus. Der Opportunismus, d.h. der Reformismus, wurde zu Beginn der 1920er von der SPD und USPD getragen. Die noch junge KPD hatte mit dem linken Radikalismus zu kämpfen, da sie sich aus vielen wagemutigen und besonders radikalisierten jungen Arbeitern zusammensetzte, die vom Opportunismus und Verrat der SPD angewidert waren. In der Kommunistischen Internationale wurde um eine marxistische Herangehensweise debattiert und gerungen: die Einheitsfront. Diese Debatten und die Geschichte der KPD sind eine Goldgrube für revolutionäre Strategie und Taktik.

Gegen Stalin und Hitler: Linke Opposition in der KPD

Nach dem Scheitern der Deutschen Revolution im Jahr 1923, ebbte die revolutionäre Welle in Europa ab. Die Russische Revolution blieb isoliert unter den härtesten Bedingungen versuchten die Arbeiter und Bauern der jungen Sowjetunion und mit ihnen die Bolschewiki, die Grundlagen für den Sozialismus zu schaffen. Doch das Stocken der Weltrevolution stärkte die Kräfte der Konterrevolution in der Sowjetunion. Stalin fasst die Interessen dieser Kräfte in der reaktionären Parole vom „Sozialismus in einem Lande“ zusammen. Die Bürokratisierung der Kommunistischen Internationale hatte auch gravierendste Folgen für die Weltrevolution. Die Kommunistischen Parteien wurden zum Spielball der konterrevolutionären Interessen der stalinistischen Bürokratie. Deren falsche Politik ebnete dem Aufstieg des deutschen Faschismus maßgeblich den Weg. Doch nicht alle Kommunisten beugten sich dem Zickzack-Kurs der Bürokratie und versuchten sowohl gegen den Stalinismus als auch gegen den Faschismus zu kämpfen, um den Marxismus aufrechtzuerhalten und den Kapitalismus zu stürzen.

Faschismus: Wie hätten Kommunisten ihn verhindern können?

Die deutsche Arbeiterbewegung war in den 1920er Jahren gespalten zwischen SPD und KPD. Beide Parteien konkurrierten gegeneinander. Die SPD stellte sich klar auf die Seite des Kapitals und hielt die Schicht der Arbeiterklasse, die noch auf sie schaute in einer Zwangsehe mit dem bürgerlichen Lager gefangen. Die KPD kämpfte für die Revolution und darum die Arbeiterklasse für dieses Ziel zu gewinnen. Doch unter dem Druck des aufkommenden Stalinismus löste sie sich von der richtigen Methode der Einheitsfront ab und schwenkte zur linksradikalen Phrase des „Sozialfaschismus“ über, die die SPD und die Nazis gleichsetzte. Das vertiefte die Spaltung in der Arbeiterklasse. Anstelle den gemeinsamen Kampf zu suchen und die Arbeiter, die noch auf die SPD hofften, in diesem Kampf vom Kommunismus zu überzeuge, bekämpften und diffamierte die KPD die SPD. Sie verlor zusehends ihre Basis in der Arbeiterklasse und scheiterte schließlich daran, einen erfolgreichen Kampf gegen den Faschismus zu führen, weil auch die SPD-Führung an diesem Kampf kein Interesse hatte. Wie hätten die Kommunisten den Faschismus verhindern können?

Revolution in Deutschland – Wir bereiten uns vor!

Heute ist der Kapitalismus erneut in seiner tiefsten Krise angelangt. Revolutionäre Ideen sind auf dem Vormarsch, immer mehr Jugendliche und junge Arbeiter beginnen für ihre Interessen zu kämpfen und suchen nach sozialistischen Lösungen. Die Regierung ist krisengebeutelt und hat der Arbeiterklasse nur Kürzungspolitik und Angriffe auf den Lebensstandard zu bieten. Die politische Polarisierung nimmt zu. Während die sogenannte „Mitte“ zerfällt, werden die Ränder stärker. Zum einen steigt die reaktionäre AfD in den Meinungsumfragen an. Zum anderen beginnt sich die Arbeiterklasse zu kämpfen: die Tarifkämpfe werden härter geführt, 100.000 Arbeiterinnen und Arbeiter haben sich Anfang des Jahres in der Gewerkschaft ver.di organisiert, um zu streiken und ihre Forderungen durchzusetzen. Was der Arbeiterklasse fehlt ist eine revolutionäre Arbeiterpartei. Was können Marxisten heute tun, um die Grundlage für solch eine Partei zu schaffen?
 


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