Kategorie: Amerika

Marxismus auf dem Vormarsch in den USA

Unter diesem Motto tagte am 9. und 10. Oktober der Kongress von „Socialist Revolution“, der US-Sektion der International Marxist Tendency (IMT). 170 Genossinnen und Genossen fanden sich in Pittsburgh ein, um die Perspektiven für die Revolution in den USA und die Aufgaben der Marxisten zu diskutieren. „Socialist Revolution“ schaffte es, sich seit Beginn des Jahres zu verdoppeln und in dutzenden Städten neu Fuß zu fassen.

Bild: der funke


Mit Teilnehmern aus über 50 Städten und 29 Bundesstaaten war es damit auch der größte Kongress, den die Genossen je abgehalten haben, ein Zeugnis dafür, dass die Organisation in jedem Winkel des Landes Wurzeln geschlagen hat. Mehr als die Hälfte der US-Bevölkerung lebt nun in der unmittelbaren Umgebung einer IMT-Ortsgruppe.

Nach einer Reihe von internationalen Grußworten und einer Debatte über die Weltperspektiven (es sprachen u.a. Genossen aus Russland, Pakistan und Brasilien, sowie aus dem Internationalen Sekretariat in London), spielte die Diskussion über die Perspektiven für die USA die Hauptrolle am ersten Kongresstag.

John Peterson beschrieb in seinem Referat die Prozesse, die die politische Landschaft in den letzten Jahrzehnten geprägt und verändert haben. Der entscheidende Faktor für die wachsende Radikalität in der Gesellschaft (und insbesondere der Jugend) ist die historische Sackgasse des kapitalistischen Systems. Während die Klimakatastrophe droht, der Lebensstandard fällt und die Pandemie wütet, häuft eine kleine Minderheit obszönen Reichtum an.

Es ist also kein Wunder, dass der Klassenkampf sich ausweitet. Ausdruck davon ist eine wachsende Streikwelle, die z.B. Kellogg’s, Nabisco oder Baufirmen an der Westküste erfasst hat, aber auch die Massenbewegung gegen Polizeigewalt und systemischen Rassismus letztes Jahr.

Nach einer lebhaften Diskussion, endete der Tag mit einem Bericht über die Arbeit der IMT auf der ganzen Welt und einem Finanzappell. Der zweite Tag begann mit einer Debatte über den konkreten Aufbau der Organisation.

Während der Marxismus in den vergangenen Jahrzehnten zahlreichen Hindernissen gegenüberstand, sind nach den schwammigen Forderungen der „Occupy“- und „99%“-Bewegungen, und den reformistischen „demokratischen Sozialisten“, revolutionäre Ideen heute hoch im Kurs. 27% der Millennials und 30% der "Generation Z" stehen dem Marxismus positiv gegenüber. In absoluten Zahlen ausgedrückt: 39 Millionen Jugendliche sind offen für die Ideen der IMT.

Diese Millionen sind derzeit aber isoliert und vereinzelt – es ist die Aufgabe der Marxistinnen und Marxisten, die radikale Stimmung aufzugreifen und diesen amorphen Tendenzen einen organisierten Ausdruck zu geben, eine politische Kraft aufzubauen, die in der Lage ist, revolutionäre Ideen in die Kämpfe der Arbeiterklasse zu tragen.

Den weiteren Nachmittag füllten diverse Workshops über einzelne Aspekte der praktischen Arbeit. Berichte der Aktivitäten in der Arbeiterbewegung, bei Streikposten oder an den Universitäten zeichneten das Bild einer wachsenden und tatkräftigen Organisation, die es schafft, sich weiter in der Arbeiterklasse zu verankern.

Der Kongress war das erste bundesweite Treffen seit Beginn der Pandemie. Für viele war es die erste Gelegenheit überhaupt, Genossinnen und Genossen aus anderen Teilen des Landes zu sehen. Zweifellos fahren sie alle mit einer gestärkten Hingabe für unser gemeinsames Ziel nachhause: Sozialismus zu unseren Lebzeiten.

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