Die jüngsten Nachrichten zeigen, dass sich die Wirtschaftslage einmal mehr verschlechtert. Die Eurozone befindet sich in einer Rezession. Chinas Wirtschaftswachstum verlangsamt sich dramatisch, und die USA stehen am Rande eines Einbruchs. Eine weitere Wirtschaftskrise ist auf dem Weg, analysiert Niklas Albin Svensson.
Die erneute Bankenrettung beweist die krasse Diktatur der Großbanken. Sie herrschen über ein chronisch instabiles System – sind sowohl «too big to fail» als auch «obliged to fail». Ihre Enteignung ist der einzige Ausweg für die Arbeiterklasse.
Es traf die US-Banken Silvergate, Signature Bank, Silicon Valley Bank (SVB), First Republic und nun trifft es auch europäische Banken wie der Credit Suisse (CS). Viele von ihnen gingen in die Insolvenz oder haben ihre ganzen Firmenanteile an andere Banken verkauft. Was ihr Unglück miteinander vereint, ist die Tatsache, dass der entscheidende Auslöser ihrer Verluste, die Anhebung der Leitzinsen durch die Zentralbanken in ihrem trügerischen Kampf gegen die Inflation war. Die Inflation ist dabei nur ein weiterer Ausdruck der kapitalistischen Überproduktionskrise, die schon seit einiger Zeit ihr Unwesen treibt.
Die älteste und «schweizerischste» Bank ist tot. Die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS entblösst die massive Instabilität des globalen Finanzmarkts. Es ist Ausdruck der Fäulnis des gesamten kapitalistischen Systems. Wie immer, wenn sich die Banker verzocken, muss die Arbeiterklasse bezahlen.
Das Internet ist ein potentiell mächtiges Mittel zur Befreiung von Informationen. NFTs sind die neuste Blüte des Gegenteils: das Internet als Instrument der Durchkommerzialisierung und warenförmigen Zurichtung von Informationen auf einem beispiellosen Niveau.
Eine besorgniserregende Variante von Covid 19, bekannt als B.1.1.529, oder Omikron, tauchte zuerst in Südafrika auf und breitet sich nun weltweit aus. Dies ist ein unvermeidliches Produkt der kapitalistischen Gier nach schnellem Profit, die den Albtraum der Pandemie nicht enden lässt.
Rohstoffmangel und Lieferengpässe, die gibt es nicht nur bei Autoteilen, Computerchips und Baumaterialien. Knapp ist auch das Altpapier, was verheerende Auswirkungen auf den Zeitungsmarkt hat. Der digitale Umbruch macht der Branche schon lange zu schaffen, hinzukommen nun die wirtschaftlichen Turbulenzen der Coronakrise.
Die Strategen der Bourgeoisie waren davon ausgegangen, dass die Betriebseinstellungen wegen Covid-19 die ohnehin schon schwache Weltwirtschaft lediglich pausiert hätten. Sobald die Wirtschaft geöffnet würde, könnte sie wie zuvor weiter torkeln – ganz so als hätte man „Play“ auf der Fernbedienung gedrückt. Die Realität ist eine andere: Chaos hält die Weltwirtschaft gefangen.
In den letzten Monaten hat sich die Weltwirtschaft schleichend auf einen Zustand des Chaos zubewegt. Den Geschäften sind die Waren ausgegangen, den Tankstellen das Benzin, die Energiepreise sind in die Höhe geschossen und die großen westlichen Häfen sind völlig verstopft. Die Schiffe stehen in Massen an und müssen manchmal wochenlang auf das Entladen warten.
Der Crash von 2008 und die Coronavirus-Krise haben das Interesse an den Theorien des liberalen englischen Wirtschaftswissenschaftlers J.M. Keynes wiederbelebt. Doch ein Blick auf Keynes' Leben und Ideen zeigt, dass er kein Freund der Arbeiterklasse war. Wie sollten Sozialisten zu seinem Werk und Ideen stehen?