Am 16. August hat das syrische Regime einen neuen Beschluss gefasst, um das Leiden des syrischen Volkes, von dem 80% unterhalb der Armutsgrenze leben, durch eine Erhöhung der Treibstoffpreise um bis zu 200% zu verschärfen. Dieser Beschluss hat zu einem Rückgang der Kaufkraft geführt, so dass viele Syrer nicht einmal mehr Brot kaufen können. Das war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte und die Armen in Syrien nach einer langen Zeit der Inaktivität wieder auf die Straße gehen.
Die bürgerlich-nationalistische CHP (Republikanische Volkspartei) verbrachte die letzten 6 Monate damit ein breites Bündnis gegen Erdoğans AKP (Gerechtigkeits- und Entwicklungs-partei) zu schmieden. Teil ihrer „Alle gegen Erdoğan“-Front war neben islamistischen und nationalkonservativen Kräften auch die einzig relevante linke Koalition. Nachdem diese Taktik bereits in der Parlamentswahl gescheitert war, unterlag der CHP-Kandidat Kılıçdaroğlu nun auch in der Stichwahl um die Präsidentschaft erneut Erdoğan.
Der Originalartikel wurde am 12. Juli 2022 geschrieben und am 14. Juli 2022 in die deutsche Sprache übersetzt. In der kurzen Zeit, die zwischen Schreiben und Übersetzen des Artikels vergangen sind, ist der Klassenkampf in Sri Lanka weitergegangen. Der Donnerstag, 14. Juli, begann mit einer erneuten Besetzung des Präsidentenpalasts durch die Demonstranten, trotz starker Militärpräsenz und Ausgangsspeere.
Aus Sri Lanka erreichen uns in den letzten Wochen Bilder von Massenprotesten immensen Ausmaßes. Auslöser der Proteste ist die akute Versorgungskrise auf der Insel, wo Treibstoff, Medikamente und Nahrungsmittel für die meisten Menschen nicht mehr leistbar sind.
Ganz geschickt nutzt der türkische Staat und seine Verbündeten, namentlich die Regierungspartei der kurdischen autonomen Region im Irak, die PDK, den Ukrainekrieg als Ablenkung. Die Türkei bombardiert die kurdische Freiheitsbewegung im Nordirak (Basur/Südkurdistan). Laut dem türkischen Staat geht es um die Selbstverteidigung und den Kampf gegen den Terrorismus, aber dies stimmt nicht.
Nach tagelangen Massenprotesten gingen am 6. Januar kasachische Armee- und Polizeieinheiten mit Unterstützung russischer Spezialkräfte gegen die Demonstrationen vor, um die größte Protestbewegung in Kasachstan seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion gewaltsam niederzuschlagen.
Im letzten Monat fanden über 150 Streiks und Proteste im Iran statt. Das ist allerdings nur die jüngste Streikwelle seit 2018. Der derzeitige Kampf umfasst Ölarbeiter in Chuzestan, Arbeiter auf den Zuckerplantagen in Haft Tepe, Bergmänner in Aserbaidschan, Chorasan und Kerman, Demonstrationen der Lehrer auf nationaler Ebene sowie die andauernden Proteste der Bauern und viele weitere.
Südkorea, das „Leuchtfeuer“ des Kapitalismus gegen den „grausamen“ Bruder im Norden, ist zurzeit gleich zweifach Schlagzeile des Tages. Zum einen, durch die äußerst erfolgreiche Netflix Serie „Squid Game“, zum anderen durch den massiven Arbeiterstreik am 20. Oktober. Doch während die bürgerlichen Medien den Netflix Erfolgshit feiern, bleibt die Berichtserstattung über die Proteste in Südkorea äußerst eingeschränkt.
Am 28. August 2021 fand unter dem Banner des Arbeitersolidaritätskomitees eine große Protestkundgebung in den Industriegebieten Korangi und Landhi in Karatschi, an der mehr als tausend Fabrikarbeiter teilnahmen, statt.