Kategorie: Amerika

Größter Streik der Geschichte in Quebec

Am 23. November 2023 streikten fast 600.000 Arbeiter des öffentlichen Dienstes in Quebec, Kanada. Wenn man bedenkt, dass in der Region Quebec im öffentlichen Dienst insgesamt 4.439.000 Arbeitern tätig sind, dann beteiligten sich 13,5 % aller Arbeiter dieses Sektors.


Dieser Massenstreik fand im Rahmen der Tarifverhandlungen statt, die im Frühjahr 2023 begannen. Die Forderungen der drei beteiligten Gewerkschaftsgruppen FAE, FIQ und Common Front waren ein absolutes Minimum, um die Sparpolitik der jahrzehntelangen Kürzungen im öffentlichen Dienst zu stoppen.

Laut einer aktuellen Umfrage unterstützen 71 % der Arbeiterklasse von Quebec diesen Streik. Das ist ein weiteres Anzeichen für das Wiederauflebens des Klassenkampfes. In ganz Kanada leidet die Arbeiterklasse unter hoher Inflation, einer Immobilienkrise, steigenden Zinssätzen und brutalen Einschnitten bei den Arbeitsbedingungen.

Deshalb greift die Arbeiterklasse zurück auf ihre wichtigste Waffe im Klassenkampf: Streiks. Letztes Jahr gab es die meisten Streiktage seit 2005. Der Streik im öffentlichen Sektor von Quebec ist eine Fortsetzung dieses Prozesses. Die Lehrer streikten zum ersten Mal seit 1983, die Krankenschwestern seit 1999. Zudem ist mit Common Front ein Bündnis von vier Gewerkschaften dabei, das ein breites Spektrum von insgesamt 425.000 Arbeitern aus dem öffentlichen Sektor zusammenbringt.

Allerdings vereint Common Front nicht alle Gewerkschaften – das ist die große Schwäche der aktuellen Streiks. Obwohl sich bei allen beteiligten Gewerkschaften über 90 % der Arbeiter für einen unbefristetem Streik aussprachen, setzte seit dem 23. November nur die Gewerkschaft FAE, die 66.000 Lehrer vertritt, diesen um. Statt sich diesem Streik anzuschließen, riefen die anderen Gewerkschaften nur zu separaten befristeten Streiks auf. Berechtigtes Unverständnis der Arbeiter über die Gewerkschaftsführung kam auf, denn damit wurde eine große Chance vertan, massiven Druck auf die Regierung auszuüben.

Massenstreiks und kämpfende Gewerkschaften sind bitter nötig, denn im Kapitalismus wird am öffentlichen Dienst immer gespart. Mit jeder neuen Krise versucht die Kapitalistenklasse, ihre Profite zu retten, indem sie Arbeitsbedingungen und Löhne, aber auch soziale Dienstleistungen wie Bildung und Gesundheitsfürsorge kürzt. Nur wenn wir dieses System stürzen und die Arbeiter die Kontrolle übernehmen, können wir eine Gesellschaft frei von Ausbeutung und Profitstreben schaffen.

 

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