Kategorie: DIE LINKE

Berlin: Zehntausende gedenken der Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht

Vor 96 Jahren, am 15. Januar 1919, wurden die bekannten marxistischen Revolutionäre Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht von den reaktionären „Freikorps“ ermordet. Am Sonntag, 11. Januar 2015, kamen Zehntausende zur Gedenkstätte der Sozialisten am Zentralfriedhof Berlin-Friedrichsfelde, um der Ermordung von Rosa und Karl zu gedenken.


Diese Tradition geht bis in die 1920er Jahre zurück und existierte auch jahrzehntelang in der DDR. Bis 1990 war die Gedenkveranstaltung ein offizielles Staatsereignis und von den ArbeiterInnen, Belegschaften und Parteimitgliedern wurde eine Teilnahme erwartet.

Auch seit der kapitalistischen Vereinigung von BRD und DDR 1990 besteht diese Tradition weiter, allerdings auf freiwilliger Basis. Die Bürgerlichen und ihre Medien verstehen nicht, warum eine große Anzahl von Menschen – jung und alt, aus Ost und West – aus Überzeugung und freien Stücken an diesem alljährlichen Ereignis teilnehmen.

Ein nicht endender Strom von Männern und Frauen kam von 9 Uhr morgens bis 14 Uhr zur Gedenkstätte und legte rote Nelken nieder. Wie in den Vorjahren erscheinen die Mitglieder des Parteivorstands der LINKEN um 9 Uhr. Die traditionelle Demonstration startete um 10 Uhr am Frankfurter Tor in der Karl-Marx-Allee und vereinigte die verschiedensten linken Gruppen und Einzelpersonen. Gegen Mittag erreichte der Demonstrationszug die Gedenkstätte. Genossinnen und Genossen des Funken waren mit einem Infostand an der Gedenkstätte präsent. Wir verkauften zahlreiche Zeitschriften und Bücher und führten viele Gespräche.

Das diesjährige Wetter war genauso stürmisch wie unsere Perspektiven für die fortdauernde Krise in Europa und der Welt. Allen Widrigkeiten zum Trotz hielt unser Zelt, das unseren Infostand schützte. Die Genossinnen und Genossen hielten den Windböen und dem Regen mit Entschlossenheit und Begeisterung stand.

Am Vorabend des Gedenkens organisierte der Funke eine Diskussion mit Günter Wernicke, einem marxistischen Historiker aus Berlin und Augenzeugen der Ereignisse während der Wendezeit 1989-90, die zum Fall der Berliner Mauer, dem Zusammenbruch der stalinistischen Herrschaft, der Implosion der DDR und schließlich zur kapitalistischen Wiedervereinigung geführt hatten. Hierzu gibt es ein ausführliches Interview mit Günter Wernicke. Es war eine sehr lebendige Diskussion, die wir demnächst fortsetzen werden.

 

Mehr Bilder von der Gedenkveranstaltung in Berlin.

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