Kurt Beck und die SPD-Spitze sind bescheiden geworden. Wie sie das zweitschlechteste Ergebnis der Bremer SPD bei einer Wahl seit 1945 als Erfolg und Beginn einer „Aufwärtsbewegung“ darzustellen versuchen, ist bewundernswert. Wichtigste Messlatte war dabei offensichtlich nicht das absolute oder prozentuale Ergebnis der SPD in den letzten Bürgerschafts- oder Bundestagswahlen, sondern der Abstand vor der CDU. Unter den Blinden ist der Einäugige König. Und auch das ist mittlerweile ein Trend geworden: Wieder einmal war die Wahlbeteiligung so gering wie noch nie seit 1945.
Im Zuge des im Juni stattfindenden G8-Gipfels lässt der deutsche Staat die Muskeln spielen: Eine Razzia mit 900 Polizeibeamten hatte am 9. Mai Dutzende linke AktivistInnen, Projekte und Organisationen in mehreren Bundesländern zum Ziel.
Gegen den Rat der meisten Sachverständigen hat der Hessische Landtag Ende letzter Woche ein neues Sparkassengesetz verabschiedet, das über kurz oder lang die Tür für eine künftige Privatisierung der bisher öffentlich-rechtlich geführten Geldinstitute öffnen könnte. Gewerkschafter, die dagegen aufgetreten sind und landesweit 80.000 Unterschriften gegen die Gesetzesänderungen gesammelt haben, wollen den Widerstand jetzt auf der kommunalen Ebene fortsetzen.
Noch hat der US-amerikanische Kongress in Washington nicht endgültig entschieden, ob das Hauptquartier der amerikanischen Streitkräfte in Europa tatsächlich mit Mann und Maus von Heidelberg in die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden verlegt wird.
In der heutigen Gesellschaft ist „Bildungs“erfolg in der Regel das Privileg von Kindern aus besitz- und bildungsbürgerlichen Elternhäusern. Daran hat sich seit Urgroßvaters Zeiten so gut wie gar nichts geändert - und vor allem hat sich in Deutschland in dieser Hinsicht nichts Grundlegendes geändert. Sogar die UNO hat den deutschen Bildungsskandal schon in aller Deutlichkeit benannt.
Anfang Juni kommen in Heiligendamm (Mecklenburg Vorpommern) die Staats- und Regierungschefs der acht wichtigsten Industrienationen auf Einladung der Bundeskanzlerin zu ihrem Wirtschaftsgipfel zusammen. Wie schon in den Vorjahren, so wird auch diesmal diese Zusammenkunft von einer breiten und radikalen Protestbewegung begleitet.